6.1 Programmsteuerungen allgemeines

Einteilung der in der Pneumatik üblichen Steuerungsarten:

Programmsteuerungen

 

 

Folgesteuerungen

Zeitsteuerungen

prozeßorientiert

wegorientiert

zeitorientiert

Konstruktive Eigenheiten

Je nach Komplexizität der Anlage ist eine Vielzahl von Sensoren und Signalgebern, Stellgliedern Antriebsgliedern und Verknüpfungselementen notwendig. Bei prozeßorientierten Steuerungen hat man eher großer Planungsaufwand. Wichtig ist eine gute Dokumentation des Systems, um auch in späterer Zeit die genaue Funktionsweise nachvollziehen zu können.

Sehr häufig wird die Weginformation mittels Endschaltern dargestellt. Hat das Stellglied einen gewünschten Weg zurückgelegt, dann wird das Erreichen der Distanz durch Endschalter signalisiert. Wieder sind Stellglieder und Verknüpfungselemente notwendig. Wegorientierte Systeme sind etwas übersichtlicher als prozeßorientierte Folgesteuerungen.

Ablaufrelevante Ereignisse werden durch das Erreichen eines bestimmten Zeitpunktes ausgelöst, der Aufbau reduziert sich meist auf einen Programmträger, der den Ablauf vorgibt, Stellglieder und Antriebsgeräte. Der Aufbau der Steuerung ist einfach . Als Programmspeicher dienen Zeitglieder, Nockenwellen, Kurvenscheiben, Schablonen, etc.

Störungs -empfindlich -keit - Verhalten im Störfall

Bei den prozeßorientierten Folgesteuerungen wächst im allgemeinen die Störungswahrscheinlich - keit mit der Komplexizität des Systems. Tritt der Störfall ein, so ist es zweckmäßig die Anlage in der Auslegung so zu gestalten, daß sie sich selbst abstellt. Dabei soll die eine mögliche Gefahrensituation so gut wie möglich verhindert werden. Die Fehlersuche kann man wesentlich erleichtern, wenn die Anlage selbst den Fehler identifizieren und anzeigen kann.

Wegorientierte Steuerungen haben ebenfalls höhere Störungswahrscheinlich - keit, die wegorientierten Folgesteuerungen sind aber meist nicht so vielschichtig wie die prozeßorientierten Schaltungen.

Da im Vergleich zu den anderen Systemen weniger Bauteile vorhanden sind, liegt hier eine reduzierte Störanfälligkeit vor. Falls der Störfall eintritt, kann es vorkommen, daß die Steuerung versucht, daß Programm weiter auszuführen, was zu Beschädigungen des Systems führen kann.

Aufwand bei Fehlersuche

Wenn die Fehler vom System richtig angezeigt werden gering, sonst hoh.

 

Eher hoh

 

Klein

Preis der Systeme für vergleichbare Anwendungen

 

hoh bis mittel

 

hoh bis mittel

 

nieder

Unter Programmsteuerungen versteht man Steuerungen die nach einem dem System innewohnenden Regelwerk, dem Programm, das den Ablauf festlegt, funktionieren. Die Folge der Ereignisse ist im Bereich der Randbedingungen festgelegt.

Die Programmsteuerungen unterteilen sich in Folgesteuerungen und Zeitsteuerungen.

Bei Folgesteuerungen führt die Tatsache, daß ein Arbeitsschritt abgeschlossen wurde zur Einleitung des nächsten Ereignisses. Natürlich können auch mehrere parallele Programmschritte im Rahmen einer komplexen Anlage gleichzeitig ablaufen, aber auch hier gilt, daß die jeweilige anstehende Teilaufgabe nur nach vollständiger Ausführung des vorhergehenden Schrittes begonnen werden kann. Die Tatsache, daß ein neuer Schritt eingeleitet werden soll, orientiert sich entweder an aus dem Prozeß selbst stammenden Signalen oder an zurückgelegten Wegstrecken. Es gibt auch die Möglichkeit, daß beide Grundarten prozeßorientiert und wegorientiert in einer Steuerung kombiniert werden.

Im Gegensatz dazu wird bei Zeitsteuerungen unabhängig von der Vollstreckung eines Arbeitstaktes der Nächstfolgende eingeleitet. Zeitsteuerungen sollten daher nur dort eingesetzt werden, wo das ungehinderte Weiterlaufen der Führungsanweisungen zu keinen Zerstörungen des Systemes führen kann.

Alle genannten Steuerungen können sowohl vollautomatisch als auch teilautomatisch ausgeführt werden.

Als vollautomatisch bezeichnet man Steuerungen, die nach in Gang setzen ihr Programm selbständig nach dem Erreichen des Endes wieder neu starten, und über eine spezielle Einrichtung außer Gang gesetzt werden müssen. Teilautomatisch sind Steuerungen, die genau einen vollen Programmdurchlauf ausführen, und wenn sie das Ende der Aufgaben erreicht haben wieder in die Wartestellung zurückschalten, also nicht neu starten.

Als Hilfsmittel für die Darstellung der Funktion von prozeßorientierten und zeitabhängigen Vorgängen dienen Funktionspläne nach DIN 40719 Blatt 6 (oder DIN IEC 1131) . Bei wegorientierten Steuerungen werden die Zusammenhänge mit Zustandsdiagrammen nach VDI 3260 dargestellt.

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