8.1.2 Parallelanordnung
Eine weitere Ausführungsmöglichkeit besteht in der parallelen Anordnung von Zylindern:
Bild 8.3 Parallele Zylinderanordnung
Die beiden Kolbenstangen werden über ein mechanisches Verbindungselement gekoppelt und liegen nicht wie bei der Tandemanordnung auf der gleichen Kolbenstange.
Bei der Tandemanordnung können keine Querkräfte über die gemeinsame Kolbenstange wirksam werden, wogegen es bei der Parallelanordnung, wenn die Kolbenstangen nicht exakt parallel sind, zu einem Verkanten der Kolbenstangen kommen kann. Vorteil der Parallelanordnung ist ihre Kompaktheit gegenüber der Tandemanordnung, die meist etwa doppelt so lange baut. Ebenso sind die Hublängen bei der Tandemanordnung nur in engeren Grenzen wählbar.
Anwendungsbeispiele der Parallelanordnung:
Bild 8.4 Schaltung der Parallelanordnung mit federbelastetem Ausgleichsbehälter
Bei der Schaltung in Bild 8.4 wird ein federbelasteter Ausgleichsbehälter verwendet, ein Eilgang steht nur für den Rücklauf zur Verfügung. An der Kolbenstange des Hydraulikzylinders befinden sich verstellbare Anschläge, diese bilden eine formschlüssige Verbindung mit dem Mitnehmer des Arbeitszylinders, und sorgen so für die Bewegung des Hydraulikzylinders.
Bild 8.5 Gleichlauf mit hydraulischem Bremszylinder
Die Kolbenstangen der Pneumatikzylinder, in Bild 8.5, sind starr miteinander verbunden, sie können sich also nur synchron bewegen. An dieser starren Verbindung wird auch die Kolbenstange des hydraulischen Bremszylinders befestigt.
Beide Kammern des Bremszylinders stehen über Drosselrückschlagventile mit dem Umformbehälter in Verbindung, welcher mit Netzdruck beaufschlagt ist. Das Öl wird bei Bewegung nach vorne über die Drossel und das Rückschlagventil in die hintere Arbeitskammer des Hydraulikzylinders gedrückt. Der Volumenunterschied in den beiden Arbeitskammern, verursacht durch das Vorhandensein einer Kolbenstange, wird über die Ausgleichsbehälter ausgeglichen.
Ein anderes Beispiel stellt in Bild 8.6 die Steuerung einer Holzschleifmaschine dar, wo die Tandemvorschubeinheit die Tischbewegung steuert, und ein Schleifband über einen separat angeordneten Zylinder angedrückt wird.
Schleifmaschine:
Bild 8.6 Schaltung einer Holzschleifmaschine
Der Zylinder 2.0 drückt das rotierende Schleifband an das Werkstück, die hin- und zurückgehende Vorschubbewegung wird durch die Einheit 1.0 verursacht und über das Hauptventil 1.1 , welches durch die Endschalter 1.3 und 1.4 betätigt wird, gesteuert. Das Ventil 1.2 ist der Hauptschalter für die Vorschubbewegung, das Ventil 2.1 löst die Andrückbewegung aus.
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